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Ortsgeschichte

Der Name „Erolzwile“ wird erstmals 1256 in einer Urkunde erwähnt. Die Kirche und das Gebiet Eriswil gehörten ursprünglich zu den Oberaargauer Besitzungen des Klosters St. Gallen um den Meierhof Rohrbach. Als die Stadt Bern 1504 Rohrbach erwarb, trennten sie das Gebiet und teilten Eriswil der Emmentaler Landvogtei Trachselwald zu. Im 13. und 14. Jahrhundert ist ein ritterliches Geschlecht der Edlen von Eriswil bezeugt. Heinrich von Eriswil war 1336 Schulthess von Burgdorf, Niklaus aus dem gleichen Geschlecht 1393 Abt des Klosters Trub.

Zur Gemeinde Eriswil gehörte lange auch das benachbarte Tal Wyssachen. 1847 wurden Wyssachen und Eriswil in zwei politische Gemeinden aufgeteilt, 1894 trat Wyssachen seiner Nachbargemeinde die beiden Exklaven Schwende und Neuligen ab. 1966 erfolgte auch die kirchliche Trennung der beiden Gemeinden, nachdem schon seit dem Jahr 1947 Wyssachen eine eigene Kirche hatte.

Bis ins 18. Jahrhundert war Eriswil eine reine Bauerngemeinde. Ab 1750 fasste die Leinenindustrie Fuss, zuerst als Heimarbeit, später auch in mechanisierten Fabrikbetrieben. Die Handelsfirmen der Eriswiler Familie Schmid werden als Ursprung des Leinwandgewerbes im Emmental bezeichnet.

Im 19. Jahrhundert kam auf Initiative der Pfarrfrau Maria Gerster-Wiegsam die Handstrickerei dazu. Es entstand die Firma Wirz, mit Ursprung in Basel, als Abnehmerin der Strickwaren. Mit dem Strukturwandel in der Textilindustrie ist die früher dominierende Leinwand praktisch aus dem Wirtschaftsleben der Gemeinde Eriswil verschwunden. Die herrschaftlichen ehemaligen Geschäftshäuser der Familien Schmid und Wirz prägen aber noch heute den Ortskern.

Um 1900 bestand ein Projekt für einen Bahntunnel durch die Fritzenfluh, der aber nie realisiert wurde. 1915 löste eine Bahnverbindung den Postkutschenbetreib ab. 1946 erfolgte die Elektrifizierung. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde 1978 auf einen Busbetrieb umgestellt und gleichzeitig die Strasse von Huttwil nach Eriswil verbreitert. 1962 wurde das heutige Gemeindehaus um- und ausgebaut, das unterdessen einige zeitgemässe Anpassungen erfahren hat. 1931 wurde das Altersheim Leimatt eröffnet. Um 1900 wurde die erste Wasserversorgung gegründet, die stetig ausgebaut und seit 1987 mit einer Grundwasserfassung in Tschäppel komplettiert wurde.

Das Eriswiler Wappen

Es zeigt einen in rot schwebenden grünen Sechsberg. Das Wappen wird abgeleitet von den Freiherren von Grünenberg, denen Eriswil einst gehört hatte. Als Ortswappen ist es seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlich.

Familienwappen

Die meistvertretenen Geschlechter sind Heiniger, Tanner, Loosli, Niederhauser und Jost.

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