Die Schweiz hat sich in den vergangenen Jahren mit einem dunklen Kapitel ihrer Geschichte auseinandergesetzt. Vor allem Menschen, die arm waren oder den früheren gesellschaftlichen und moralischen Wertvorstellungen nicht entsprachen, sind Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen geworden. Viele von ihnen haben auch psychische und physische Gewalt und Misshandlung erfahren. Auch in Eriswil wurden Kinder und Erwachsene Opfer solcher Massnahmen. Armut, Krankheit oder andere Probleme zwangen Behörden zum Handeln. Und obwohl eine Fremdplatzierung oder andere Zwangsmassnahme nicht immer mit Benachteiligung und Missbrauch in Verbindung stand, mussten
doch alle Betroffenen mit dem Verlust des Elternhauses und der persönlichen Freiheit zurecht kommen.
Allzu oft wurde weggesehen, zu einseitig geurteilt, zu wenig Vertrauen geschenkt. Damals wie heute gilt: Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Wichtig scheint vor allem, das schwierige Kapitel aufzuarbeiten, geschehenes Unrecht zu anerkennen
und dazu beizutragen, dass sich solches nicht wiederholt. Verschiedene gesellschaftliche Partnerinnen und Partner organisieren unter Federführung des Kantons Bern gemeinsam das Berner «Zeichen der Erinnerung» (ZEDER). Auch in unserer Region werden ab dem Kantonalen Gedenktag vom 25. Mai 2023 verschiedene Veranstaltungen stattfinden. So wird in der Kirche Eriswil am 25. Mai 2023 ein Gedenkgottesdienst stattfinden.
Der Kanton Bern bietet auf der Website www.zeichen-der-erinnerung-bern.ch Hintergrund- und Zusatzwissen zu fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen an. Schauen Sie rein!
Ab dem Gedenktag vom 25. Mai 2023 finden Sie hier weitere Inhalte:
Videobotschaft von Regierungspräsidentin Christine Häsler (mit Untertiteln)
Video: Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen erzählen (mit Untertiteln)